Digitale CAD-Klausur mit individualisierten Zeichnungsaufgaben

Gemäß des „Constructive Alignments“ nach Biggs ist es für den Lernerfolg und die Motivation von Studierenden enorm wichtig, dass die vermittelten Kompetenzen, Lernaktivitäten und Prüfungen logisch miteinander verknüpft sind. Im Fall des technischen Zeichnens macht es somit Sinn, dass die Klausur, ähnlich wie die Praktika, auch mit dem erlernten CAD-Programm durchgeführt wird. Von Vorteil ist zudem, dass die angestrebte digitale Prüfungsform sehr stark dem Praxisalltag in der Konstruktion eines Unternehmens ähnelt und damit die Studierenden auf den Berufseinstieg vorbereitet.

Umgesetzt wird dies durch individualisierte Klausuraufgaben für das technische Zeichnen, die die Studierenden mittels der CAD-Software Siemens NX live im Hörsaal bearbeiten. Jede Zeichnungsaufgabe soll individuell angepasst  werden, so dass ein Austausch der Lösungen untereinander keine Vorteile bietet. Mittels eines parametrisierten CAD-Modells passend zur Zeichnungsaufgabe kann das erzeugte Ergebnis später mit einer maßgeschneiderten Musterlösung verglichen werden.  

Hierzu sind einige Hindernisse zu überwinden, so soll es z.B. aufgrund der Anzahl an Studierenden ermöglicht werden, dass diese ihren eigenen Laptop für die Klausur zu verwenden, jedoch dabei keine externe Hilfestellung von außen erhalten können und man den Austausch von in der Klausur erarbeiteten Lösungen unterbindet.

Für die Studierenden ergeben sich mehrere Vorteile, u.a. das Nutzen der gewohnten Arbeitsmittel (eigener Laptops und bekannte CAD-Software), zudem sind die Abläufe in vorgeschalteten, digitalen Testaten bereits erprobt und reduzieren so eventuell vorhandene Unsicherheiten. Die Abgabe der Lösungen erfolgt in Teilschritten, so dass sowohl der Lösungsweg transparent nachverfolgt werden als auch eine separate Benotung der Teilschritte erfolgen kann. Da der gesamte Prüfungsablauf digital stattfindet, erhöht dies insgesamt die Flexibilität als auch die Nachhaltigkeit.